Das ist Côte de Granit Rose satt! Die Felsen sehen aus wie aus Sandstein, sind aber massiver Granit. An der Stelle des Leuchtturms Mean Ruiz gibt es wunderliche Felsformationen, bei denen man sich kaum vorstellen kann, dass sie natürlichen Ursprungs sind.
Eine große Rolle dabei spielt natürlich das Licht. Scheint die Sonne, insbesondere in der Goldenen Stunde am Abend, leuchten die Steine schon fast unnatürlich und kitschig rosa – wunderschön! Das war uns am heutigen Tag leider nicht vergönnt. Vielleicht kommen wir irgendwann nochmal zum Sonnenuntergang hier her. Heute muss es so gehen.
Wir machen uns am Mittag auf in Richtung Perros-Guirec, einer relativ touristischen Stadt in Mitten der Côte de Granit Rose. Hier angekommen nieselt es leicht. Perros-Guirec verfügt über einen riesigen Sand- und Badestrand.
Wir überqueren den Strand und streben wieder dem Zöllnerpfad zu, GR 34 wie er ja auch genannt wird. Der Küstenweg führt von Perros-Guirec ca. 3,5 km in Richtung Ploumanac´h. Auf ca. der Hälfte des Weges trifft man auf die ersten Felsen aus rosa Granit.
Die Formationen haben teilweise ganz tolle Namen – „Napoleons Hut“, „Der Pilz“, „Die Höhle der Liebenden“ usw. Meist braucht man allerdings viel Fantasie, um dahinter zu kommen, warum und was gemeint ist. Mit tiefen Einschnitten und Kerben sehen sie aus, wie aus Modelliermasse geformt.
Der rosa Granit entstand übrigens aus erstarrtem Magma, das einen hohen Anteil an rosa Feldspat enthält. Das Salzwasser, der beständige Wind und die Gewalt des Meeres wirken wie Schmirgelpapier und setzen den Felsen permanent zu.
Oft liegen die Kollosse aufeinander als hätte ein Riesenbaby Bauklötze ausgeschüttet – sie berühren sich nur minimal! Man wundert sich, dass sie stabil liegen bleiben.
In der Nähe unseres Zieles, dem Phare de Mean Ruiz, treffen wir auch wieder auf zwei kleine Zöllnerhäuschen. Allerdings konnten sich die damaligen Zöllner wohl nicht auf die Bauform einigen – denn es gibt ein rundes und ein eckiges Häuschen.
Es kann natürlich auch sein, dass die Häuser unterschiedlichen Zwecken dienten. Wahrscheinlich diente das runde Haus eher dem Ausguck, denn es liegt auch erhöht. Während das eckige geschützt an einem großen Felsen liegt und als Wohn-„Haus“ genutzt werden konnte.
Einige Meter weiter sind wir dann auch an unserem heutigen Ziel angelangt, dem Leuchtturm Phare de Mean Ruiz – bretonisch für roter Stein. Der Leuchtturm passt sich komplett in die Felsformationen ein, und ist dementsprechend ebenfalls aus dem rose Granit gebaut, wie alles hier.
Der erste Leuchtturm wurde 1860 erbaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört. Dieser hier ist von 1945 und seither auch in Betrieb.
Das ganze Areal ist mittlerweile als Naturpark ausgebaut und touristisch hoch frequentiert. Selbst die Möwen halten still, um sich effektvoll in Szene zu setzen – oder vielleicht doch, um einen Krümel Baquette abzustauben? 😉
Sehr schön. Die Segel vom Schiff sind passend in pink.