Unser Titelbild heute zeigt, was wir eigentlich gestern im Gletscherblick zeigen wollten – den Stubaier Gletscher. Ganz unverhofft sind die ersten Morgenstunden ganz schön und man kann den Gletscher von unserem Balkon aus auch gut sehen. Sollte es doch ein wettertechnisch schöner Tag werden? Die Prognose sagt spätestens gegen Mittag wieder Regen voraus – aber so sieht’s gar nicht aus.
Also, nichts wie los und auf zum Gletscher! Wir wollen nochmal hoch zum Top of Tyrol auf 3.210m und wenn es doch regnen sollte, dann können wir zumindest die Eisgrotte besuchen, eine Besuchergrotte unterhalb des Stubaier Gletschers, die das ganze Ausmaß der Schwierigkeiten der Gletscherlandschaft beschreibt.
Mit der Eisgratbahn geht’s erst einmal rauf zum Mammut (eigentlich eine Kinderrutsche) aber ganz cool gemacht.
Mit der Schaufeljochbahn geht’s dann noch eine Etage höher zum Top of Tyrol auf 3.210m.
Hier oben ist es schon echt kalt, knapp unter Null – aber mit eisigem Wind. Und leider zieht der Nebel wieder auf. Manchmal sind die Corona-Masken auch ganz nützlich als wärmender Gesichtsschutz.
Auf dem Gletscher selbst fährt zur Zeit zumindest niemand Ski, das ist doch schon mal ein Fortschritt. Die warme Witterung, Klimawandel etc. rücken ihm genug zu Leibe. Der Gletscher ist fast komplett mit weißem Flies bedeckt, um ihn vor der Sonneneinstrahlung zu schützen – trotzdem zieht er sich jährlich weiter zurück.
Die Eisgrotte liegt auf rund 3.000m. Sie bietet die Möglichkeit unter den Gletscher zu blicken – so lange es ihn noch gibt. Das ist natürlich schon ein zweischneidiges Schwert – durch den Tourismus wird der Gletscher ja nicht gerade geschont, im Gegenteil. Und durch die Eisgrotte kommt man jetzt auch noch in die Region wo eigentlich sonst nur kalter gefrorener Boden ist.
Glaubt man den Verantwortlichen, so trägt die Grotte zum aktiven Gletscherschutz bei, denn sie schafft das Bewusstsein, wie fragil das Ökosystem Gletscher ist. Mehr Infos und auch Bilder vom Inneren finden sich hier auf der Seite von stubaier-gletscher.com. Auf der Seite sind die einzelnen Stationen beschrieben.
Ganz interessant ist, dass man in der Grotte nicht das Gefühl hat, es sei kalt, dabei weißt ein Thermometer -13°C aus. Im Freien vor der Grotte sind es +4,5°C.
Nach Besuch der Eisgrotte haben wir zwei Möglichkeiten – entweder wieder etwas aufsteigen und mit der Eisgratbahn zur Mittelstation Fernau fahren – dort ist unser Ziel, die Dresdner Hütte – oder wir laufen das Ganze, das Wetter ist ja noch ok. Und ist ja nicht sooo weit… Also beginnen wir den Abstieg.
Die rund 600 Höhenmeter ziehen sich dann doch sehr. Zunächst ist die Stimmung noch gut, der Blick auch und die Wolken harmlos.
Aber eigentlich weiß man es ja… das Wetter ändert sich rasant. Die Prognose behält recht – Nebel zieht auf und es beginnt zu regnen. Stubaier Wasserspiele Teil 3.
Erschwerend hinzu kommt nun allerdings auf ca. 2.600m zum einen die Temperatur – es ist echt kalt und mit dem Regen, der nach und nach in alle Ritzen zieht, noch einmal mehr. Und zum anderen die Höhe. Wir sind es ja ganz gut gewöhnt mittlerweile, aber Bene keucht ganz kräftig.
Zitternd und bibbernd kommen wir bei der Dresdner Hütte an und sind dann doch froh über eine wärmende Suppe, einen kräftigen Kaffee und was ordentliches zu Essen.
Jetzt freuen sich alle auf eine heiße Dusche zuhause. Es ist schon verrückt – 3. August und 15° C im Tal, 5 ° C auf dem Berg mit Regen und gleichzeitig 45°C in Griechenland. Wir würden gerne etwas Wärme nehmen – so 10° mehr für uns und 10° weniger für den Mittelmeerraum wären, glaube ich, ganz ok.
Die Hoffnung liegt auf Freitag, da soll der Wetterumschwung kommen. Wir drücken uns die Daumen.
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