07. Aug – Stille Nacht…?!

Ja, is denn scho‘ Weihnachten?? (Jetzt spinnen sie total…!)

Nein, tun wir nicht! 😉 Aber leider war uns das Wetter heute nicht hold und wir mussten uns wieder nach einem Alternativprogramm umsehen.

Na, wo sind denn die Berge hin?

Da wir ja schon im letzten Jahr hier im Zillertal waren – genauer in Hippach Ortsteil Laimach – wussten wir, dass es hier das sogenannte Strasser-Häusl gibt. Und dieses Haus, bzw. seine ehemaligen Bewohner haben eine besondere Beziehung zu diesem allseits bekannten Weihnachtslied.

In Ermangelung einer erschöpfenden Bergtour sowie eines extravaganten Fotoshootings schauen wir uns daher heute dieses Häuschen an und sind ganz erstaunt, zum ersten Mal das Häuschen offen zu sehen und auch seine Besitzerin Frau Kraft hier anzutreffen, die vor rund 20 Jahren das Haus erwarb und ein kleines Heimatmuseum daraus gemacht hat.

Das rund 300 Jahre alte Strasser-Häusl in Laimach

Um der Geschichte des Liedes und Hauses sowie der Familie Strasser genüge zu tun, hier eine kleine Zusammenfassung. (Genauer nachzulesen bei Wikipedia).

Zunächst gab es nur den Text, verfasst 1816 von Hilfspfarrer Josef Mohr als Gedicht geschrieben in Mariapfarr im Lungau.

Der ursprüngliche Text von Josef Mohr (1816)

Im Jahr 1818 bat Josef Mohr den Dorfschullehrer und Organisten Conrad Franz Xaver Gruber seinen Text zu vertonen, um ihn 1818 zu Heiligabend uraufzuführen. Die beiden brachten das so entstandene Lied als Männerduett zu Gehör.

Verbreitet wurde Stille Nacht, heilige Nacht in drei Etappen – und hier kommen auch die Strasser-Kinder ins Spiel! Zunächst brachte Karl Mauracher, ein hiesiger Orgelbauer, das Lied mit ins Zillertal. Er kannte Mohr und Gruber und reparierte laut Überlieferung die Orgel in St. Nikola, dem Ort der Uraufführung aus 1818.

Das Lied wurde bereits ein Jahr später zur Christmette 1819 in Fügen im Zillertal gesungen. Im Kirchenchor von Fügen sangen die Geschwister Rainer, die – der Legende nach – auch vor dem österrecihischen Kaiser Frank Josef und dem russischen Zaren Alexander I. auftraten. Allerdings beschränkte sich die Bekanntheit des Liedes bis dato auf das Zillertal und Oberndorf bei Salzburg.

Erst mit den Kindern der Familie Strasser, die als fahrende Händler weit herum kamen, wurde das Lied international verbreitet. Sie brachten das Lied nach Leipzig, wo es von einem Verlag übernommen und gedruckt wurde und sich so binnen kurzer Zeit in alle Welt verbreitete. Heute wird es in 320 Sprachen und Dialekten gesungen. Allerdings werden in der Regel nur noch die beiden ersten, sowie die letzte Strophe gesungen.

Hier nun ein paar Einblicke in das liebevoll aufbereitete Häuschen, in dem Frau Kraft neben der Geschichte des Liedes und der Familie Strasser auch noch uralte bäuerliche Gerätschaften, Möbel, Tracht- und andere Kleidungsstücke sowie allerlei Krimskrams aus dem Zillertal zusammengesammelt hat.

Die gute Stube!
Kochgeschirr
Milchkannen-Duett
Alte Skier und ein Ochsengeschirr, auch Kummet genannt
Das stille Örtchen – auf dem Balkon, aber mit Tür!
Zurück in der Gegenwart

Ein Kommentar

  1. heidrunelke said:

    Ich drück die Daumen, dass das Wetter besser wird. Die Anzahl der Museen ist ja auch begrenzt. LG

    8. August 2019
    Reply

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