Nach dem Wiener-Schnitzel-Koma von gestern war heute naürlich Leuterung angesagt. Wir sind auf einer Tour ohne Einkehr! Also keine Jause zwischen drin, sondern alles mitschleppen.
Unser Ziel heute ist der Torhelm! Das ist nicht, wie man vielleicht vermuten möchte, die Kopfbedeckung von Petr Čech, dem Torhüter von Arsenal London, der seit einem Zusammenprall mit seinem Gegenspieler Stephen Hunt bei einem Spiel gegen den FC Reading 2006 einen Schädelbasisbruch erlitt. Seither spielt er mit einem Helm – den müsste man aber wohl eher Torwarthelm nennen.
Nein, es handelt sich um den Berg Torhelm hier im Gerlos. Er ist 2.452 m hoch und liegt in der Nähe der Gerlossteinwand, die wir bereits am Montag erklommen hatten. Wir wählen auch heute die Gerlosstein-Bahn als kleine Hilfe für die ersten Höhenmeter – aber keine Angst, es sind noch 790 Höhenmeter übrig!
Der Morgennebel wabert noch durchs Tal und versteckt noch den einen oder anderen Berg. Wir nehmen den Weg, über den wir am Montag abgestiegen sind. Die Gerlossteinwand lässt sich erst nur erahnen.
Wir sind eigentlich schon nach 30 min komplett durchnässt – denn es ist feucht und warm, Dampfbad inklusive. Am Jöchl angekommen können wir den ersten Blick auf unser heutiges Ziel erhaschen – aber auch der Torhelm liegt noch in den Wolken.
Das Ziel ist also klar – und auch, dass es noch ganz schön weit weg und ziemlich hoch ist! (Achtung Spoiler-Alarm! Dass wir es geschafft haben zeigt uns heutiges Titelbild!!)
Der Weg bis zum eigentlichen Anstieg ist dafür wirklich schön. Er nennt sich Gerlos-Höhenweg und wurde sogar mit dem Bergwege-Gütesigel des Landes Tirol ausgezeichnet.
Es geht durch Heidelbeerfelder, Heidekraut und über Steine mit tollem Blick auf die umliegende Bergwelt und hinunter ins Gerlostal bis hin zur Lixlkarscharte.
Kurz vor den letzten 200 m machen wir auf der Hochebene Pause und stärken uns für’s Finale. Auch wenn wir anfangs Zweifel hatten, wir haben den Torhelm bezwungen!
Wir machen uns auf den Abstieg – schließlich sind 1.240 m Höhenmeter abwärts zu bewältigen. Unser Ziel hat einen verheißungsvollen Namen, auch wenn er erst ganz am Ende kommt: der Gasthof Kühle Rast.
Über das Schwarzachtal steigen wir ab. Anfangs auf schmalen Pfaden und in wirklich schöner Umgebung.
Leider bleibt das nicht so. Auf etwa der Hälfte schwenken wir auf eine Fahrstraße ein, die uns bis zum Tal hinab führt. 5 km auf geschotterten Serpentinen ist nicht so toll. Aber so isses.
Wir ergeben uns unserem Schiksal und laufen – zumindest so lange wir können. Doch plötzlich haben wir ein Problem und können nicht weiter.
Ob nun hier eine Vorführung der neuesten Melkmaschine die Gemüter der Damen des milcherzeugenden Gewerbes erhitzt, oder ob die Oberkuh Berta eine flammende Gewerkschaftsrede hält… man weiß es nicht! Hier ist auf jeden Fall kein Durchkommen für uns. Und der Bauer ist auch nicht in Sicht – daher vielleicht doch die Gewerkschaftsrede?
Wir entscheiden uns spontan, einen Umweg in Kauf zu nehmen und finden uns nach kleiner Querfeldein-Tour wieder auf dem Weg nach unten.
Nach endlosen Serpentinen kommt letztlich doch noch die Talstraße und unser Ziel – die Kühle Rast – in Sicht! Geschafft! Wir genehmigen uns ein schnelles Radler und einen Almdudler während wir auf den Bus warten.
Für unsere Statistiker und Komoot user:
Höhenmeter: 790 m aufwärts, 1240 m abwärts
Distanz: 14,4 km
Dauer: 5:47 h (inkl Pausen)
Hier ist noch der Link zur Komoot-Tour (leider nur für Komoot user).
Glückwunsch und Respekt. Und danke, dass ihr den Blog zuverlässig jeden Tag pflegt. LG
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