23. Aug – Zwei-Seen-Tour

Eine der beeindruckensten Landschaften im Stubaital liegt hinten im Gletschergebiet. Zum einen sind es die 3.000er, die hier das Tal abschließen, mit ihren sich zurück ziehenden Gletscherflächen – es macht einen schon nachdenklich.

Zum anderen ist in diesem Bereich aber auch der Schaden aus den Unwettern massiv. Was wir unten an der Mutterbergalm und dem Ruetz-Bach gesehen haben hat ja hier oben seinen Ursprung. Regen und Hagel haben die kleinen Bäche zu reißenden Strömen und Murren anschwellen lassen, die dann bergabwärts alles mit sich rissen, was im Weg stand.

Natürlich sind die Verbauungen, Wege und Pisten für die Wintersaison davon ein weiterer Fakt, der das Gebiet hier im Sommer eher unwirklich erscheinen lässt.

Aber – und das sei betont – hier findet man auch eine der schönsten Touren und schönsten Flecken des Stubaitals: den Mutterbergsee, den auch unser Titelbild zeigt. Der zweistündige Weg zum See ist Teil des Stubaier Höhenwegs von der Neuen Regenburger Hütte zur Dresdner Hütte. Die Dresdner Hütte befindet sich direkt an der Mittelstation Eisgratbahn, mit der wir auch ins Gletschergebiet hochfahren. Sie ist Start und Ziel unserer Wanderung, denn der eigentliche Weg über den See hinunter ins Tal zur Mutterbergalm liegt ziemlich in Trümmern, hier gingen die Murren ab.

Die Dresdner Hütte

Wir lassen die Dresdner Hütte zunächst links liegen und machen uns an den Aufstieg zum Egesennieder, einem Sattel, den wir überqueren müssen, um in das Mutterberg-Gebiet zu kommen. Wir freuen uns schon darauf, in der Dresdner Hütte den Abschluss der heutigen Tour zu machen! Aber erst die Arbeit…

Ein weiteres Mal „Baggerballett“ – Es ist faszinierend, wie viel hier geschafft und gegraben wird, Leitungen wieder verlegt werden, der Forstweg wird wieder aufgeschüttet usw.

Dann erreichen wir den Sattel. Hier geht’s dann rüber in das Mutterberggebiet.

Egesennieder

Ihr könnt uns alle mal…!

Der Weg zum Mutterbergsee erstreckt sich stetig ansteigend an einem Geröllhang. Nach ca. zwei Stunden erreichen wir den See unterhalb dieser Kuppe:

Über diese Kuppe

Der Mutterbergsee

Hier lässt es sich verweilen! Wir sitzen am Ufer, machen unsere Jause und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen! Ein paar übermütige Holländer ziehen blank und baden im 5° C kalten Wasser – Respekt!

Uns reicht der Anblick, die Ruhe und die Schönheit des Sees!

Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. Bis zum Egesennieder nehmen wir den gleichen Weg zurück. Aber dann geht’s oberhalb in Richtung Egesengrat auf den Hausberg der Dresdner Hütte. Denn hier liegt noch ein weireres kleines Idyll, der Egesensee. Viel kleiner als der Mutterbergsee, aber auch schön, nur viel weniger frequentiert.

Der Egesensee

Von hier aus hat man drei Möglichkeiten: entweder Aufstieg zum Egesengrat, dem Gipfel oberhalb des Sees, oder ein Klettersteig aufwärts, oder ein alternativer Abstieg hinunter zur Dresdner Hütte – und genau den nehmen wir.

Die Dresdner Hütte

Und der Lohn nach einer tollen Tour!

Übrigens: wer unsere angekündigte Hütten-Tour auf den Habicht vermisst: wir haben sie auch gecancelt. Letztlich aus zwei Gründen: zum einen ist die Bereitschaft sich auf über 3.200 m zu quälen im mitwandernden Volk mehr und mehr geschwunden, zum anderen merken wir in der zweiten Woche, dass Touren mit bis zu 500 Hm vollkommen reichen. Daher werden wir voraussichtlich auch die „Neue Regenburger Hütte“ mit über 1.000 Hm nicht mehr machen. Damit schließt sich der Kreis – ein Plan ist ein Plan, die Realität sieht dann eben doch meist anders aus.

Die Daten zu unserer heutigen Tour:

Gehzeit: 04:53
Distanz: 9,01 km
Aufstieg: 630 m
Abstieg: 630 m

Die Komoot-Tour gibt’s hier (für Komoot-User)

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