Nach unserem Besuch der Franz-Senn-Hütte gestern ist uns heute eher nach einem moderaten Spaziergang, zumindest im Vergleich dazu. Daher zieht es uns wieder in den vorderen Teil des Stubaitals, wo die Hänge weniger steil sind und die Wege nicht primär senkrecht nach oben gehen.
Ein Blick in die Liste der Stubaier Naturschauplätze hilft bei der Auswahl. Wir entscheiden uns für die Telfer Wiesen, eine schöne dreistündige Rundwanderung mit Einkehr im Stockerhof, immer begleitet vom Blick auf die Serles – siehe Titelbild.
Wir machen uns auf nach Telfes, wo wir ja schon die Pfarrachalm besucht haben. Der Weg ist beschrieben als Wiesenwanderung und das trifft es, denn in Telfes sieht es aus, wie im Auenland. Sanfte Hügel, sattes Grün, Schafe statt Kühe.
Ein Teil des Weges zu Beginn führt durch den Wald, was nicht schlecht ist zumindest für den Teil, den man als Aufstieg bezeichnen könnte. Es wird heute doch ziemlich warm, und da ist es schattig immer besser, als in praller Sonne aufzusteigen.Wir sind schon nach einer knappen Stunde am höchsten Punkt unserer Tour.
Da wir heute erst recht spät los gegangen sind, ist das Ziel der Stockerhof auf etwa der Hälfte des Weges. Wir hatten keine großen Erwartungen an den Hof bzgl. der kulinarischen Auswahl und Qualität. Aber weit gefehlt!
Der Hof liegt passend an einer satt-grünen Wiese und ist Ausflugsziel der Generation 60+, die es mit den Höhenmeter nicht so hat. Ganz anderes Publikum als auf den hoch gelegenen Almen. Entsprechend stehen auf der Karte auch Senioren-Portionen neben den „normalen“ – also gibt es kleine und große Portionen.
Hier gibt’s echtes Wiener Schnitzel mit Salat, in der Pfanne ausgebacken, nicht blöde frittiert und mit Pommes überschüttet – aber die Frage stellt sich: wie klein ist „klein“ bzw. wie groß ist „groß?
Der Wirt antwortet verschmitzt: „Habt’r g’frühstückt? – Ja, dann nehmt’s das kleine!“
Und so machen wir’s – wir nehmen zweimal die „Seniorenportion“ und einmal das „normale“ Wiener Schnitzel – hört sich komisch an, fühlt sich komisch an, war aber genau richtig! Denn die Seniorenportion hat zwei, das „normale“ drei (!) Schnitzel!
Das hatten wir so nicht erwartet – und die Schnitzel sind super!
Nach ausgiebigem Schnitzelfest machen wir uns wieder auf den Weg. Das erste Stück geht wieder durch den Wald an einer Koppel vorbei, an der Winnetou offensichtlich sein Apachenpony weiden lässt!
Aber auch das gibt’s hier: wie in einer „Insel mit zwei Bergen“ – auf einmal ist da eine Bahnstrecke und ein winziges Bahnführerhäuschen – die Stubaibahn. So putzig!
Allzu frequentiert ist diese Bahnstrecke nicht. Wir gehen bestimmt 20 min an der Bahnstrecke entlang ohne dass eine Bahn vorbeikommt.
Naja ok, es ist nicht wirklich Mutters Bank, vielmehr befinden wir uns in der Gemarkung „Mutters“, einem der Dörfer unten im Tal.
Wir verlassen den Wald und sind nun auf den Telfer Wiesen – dem weit ausgedehnten Wiesengebiet oberhalb von Telfes, Mutters, Schönberg und Mieders. Hier sind die Bauern dabei, die Wiesen abzumähen, denn nach dem Regen des Wochenendes ist nun eine ganze Woche Sonne satt angesagt, Zeit genug, um Heu zu trocknen.
Schließlich kommen wir auch noch am Naturschauplatz Telfer Wiesen vorbei, der uns ja erst auf diese Tour gelockt hat. Ein willkommener Platz zum Rasten.
Somit war das für heute eine schöne kleine Tour ohne große Anstrengungen aber mit einem tollen und unerwarteten Schnitzel-Höhenpunkt!
Gehzeit: 03:14
Distanz: 8,88 km
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Die Komoot-Tour gibt’s hier (für Komoot-User)
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