Nach dem eher bedeckten, regnerischen Wetter gestern, lacht heute die Sonne und verspricht einen super Wandertag. Wir entscheiden uns für eine mittelschwere Tour, um den Muskelkater zu schonen.
Es geht in Telfes (nicht zu verwechseln mit Telfs!) los und hoch auf die Pfarrachalm auf 1.740 m über den Hirtensteig. Das sind allerdings auch 700 Hm in rund viereinhalb Stunden.
Telfes liegt im Stubaital weiter vorne vor Neustift und so fahren wir mit dem Auto bis zu einem Parkplatz unterhalb dieses bescheidenen Domizils:
Von hier aus hat man schon einen fantastischen Ausblick auf die genau gegenüberliegende Serles und den Elfer – sicherlich keine schlechte Wohngegend!
So gehen wir es an. Nach kurzer Strecke über die Forststraße biegen wir ein in den Hirtensteig, einen relativ steilen Pfad, der ziemlich senkrecht bergaufwärts führt und uns wieder mächtig ins Schwitzen bringt. Die Katze in den Beinen meldet sich, das Gemaule wird aber nach und nach weniger und wir kommen in den gewohnten Trott und streben knapp zwei Stunden aufwärts.
Wir kreuzen immer wieder die Forststraße. Sowohl der Hirtensteig als auch die Forststraße sind auch noch gezeichnet von den Wassermassen der vergangenen Unwetter. Ein Teil der Straße ist auch noch gesperrt. Beim Hirtensteig kann man erahnen, dass bei Regen der schmale Weg zum Bach wird, auch er ist hier und da ausgespült.
Nach etwa zwei Stunden strammen Marschs nach oben, erreichen wir die Pfarrachalm. Sie liegt verträumt auf einem Sattel unterhalb des Nederjochs mit Blick auf die Kalkkögel und den Hohen Burgstall.
Man hat von hier einen tollen Blick ins Tal.
Gestärkt verlassen wir die Alm und gönnen uns 10 weitere Minuten bergauf zum Naturschauplatz Pfarrach. Die Naturschauplätze des Stubaitals sind ähnlich der Seven Summits eine Reihe von Hotspots im Stubaital, die touristisch besonders aufgewertet sind und beworben werden.
Beim Naturschauplatz Pfarrach ist das eine große Hollywoodschaukel mit fantastischem Blick auf das Stubaital und ihre Gipfel. Wie bei unserem Titelbild. Man kann hier wiederum eine Karte des Tourismusbüros stanzen – wie auch bei den Summits – und mit 5 gesammelten Naturschaplätzen gibt’s ein T-Shirt. Gut, kann man sammeln, muss man aber nicht.
Solche Aktionen sind ja immer ein etwas zweischneidiges Schwert. Zum einen zieht das die Touris – und in diesem Fall auch uns – an diese Hotspots, auf der anderen Seite wären wir hier wahrscheinlich nicht hochgegangen und hätten somit diesen gradiosen Blick verpasst. In der Zeit, in der wir hier waren, haben keine anderen Wanderer getroffen, trotz des Wetter und der Aussicht – also überlaufen ist das auch nicht. Es wertet eben diese Route auf und macht das ganze Tal attraktiver. Daher sehe ich das eher positiv.
Wieder zurück bei der Alm entscheiden wir uns für eine alternative Abstiegsroute, die zunächst über die Forststraße und dann über den „Steilen Weg“ führt, ein Weg der ähnlich dem Hirtensteig relativ direkt bergab durch den Wald führt.
Kaum machen wir uns auf den Weg gesellt sich ein kleiner schwarzer Schmetterling zu uns, der offensichtlich eine Mitfahrgelegheit bergabwärts sucht. Erst sitzt er bei Micha auf der Schulter, dann bei mir auf der Kappe, aber am besten riecht und schmeckt der Schweiß an meinem verschwitzen Shirt in der Nähe der Achsel! Und da bleibt er dann auch für die nächsten 10 min (!) sitzen und lässt sich nach unten chauffieren. 🙂
Die Daten unserer Tour:
Gehzeit: 04:32
Distanz: 7,53 km
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Die Komoot-Tour gibt’s hier (für Komoot-User)
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