09. Oktober – Vom Sella-Pass zur Plattkofelhütte

Der letzte Tag unseres kleinen Dolomiten-Trips verspricht noch einmal großartig zu werden, das Wetter bleibt königlich, wird eher immer wärmer, der Himmel ist klar und strahlend. So steht einer tollen Tour nichts im Weg. Wir werden mit zwei Großraumtaxis zum Sella-Pass gebracht, um von dort am Fuße der grandiosen Langkofel-Gruppe bis zur Plattkofelhütte zu gehen, die nach letzten Information tatsächlich noch offen hat!

Die ganz harten Jungs gehen bereits in T-Shirt trotz der 5 – 8 °C, aber beim Laufen wird’s einem ja warm und die Sonne wärmt auch schon ganz gut.

Start am Sella-Pass (rechts Langkofel, Fünf-Finger-Spitze, Grohmanspitze)

Der Hang lag die letzten beiden Tage bereits in praller Sonne, der Schnee vom Anfang der Woche ist tiefem Matsch gewichen – aber das stört uns nicht.

Die Langkofel-Gruppe mit dem Zahnkofel in der Mitte

Die Langkofel-Gruppe besteht aus mehreren Spitzen und Türmen – wie man auf dem Bild von gestern (unten) vielleicht etwas besser erkennen kann – und ist in einem Kreisbogen angeordnet.

Wir bewegen und im Moment von rechts – Langkofel – nach links – Fünf-Finger-Spitze, Grohmannspitze Zahnkofel bis hin zum Plattkofel mit dem charakteristisch lang- und schrägabfallendem Bergrücken.

Die Langkofelgruppe
Die Langkofelgruppe

Je nach dem aus welchem Winkel man auf die Gruppe schaut, erkennt man besser oder schlechter, warum die einzelnen Berge so heißen. Beim Zahnkofel erkennt man deutlich die Zahnform, auch der Plattkofel ist nachvollziehbar, die Fünf-Finger-Spitze sieht, von der anderen Seite betrachtet, aus wie eine Hand.

Blick zurück ins Tal bis zur Marmolada

Nach rund zwei Stunden kommt die Plattkofelhütte in Sicht, in der wir auch endlich zu unserer ersten Einkehr kommen! Denn schließlich ist Südtirol auch berühmt durch seine Kulinarik und die Spezialitäten auf den Hütten. Und wir werden nicht enttäuscht! Es gibt hervorragende Suppen, Knödel, Gulasch, Apfelstrudel – alles was das Herz begehrt!

Die Plattkofelhütte

Die Hütte schließt nach dem kommenden Wochenende, wir haben also Glück! Am 10.10.2020 ist der letzte offene Tag und dann wird wohl erst im Juni 2021 wieder geöffnet. Die Hütte liegt weder im Skigebiet noch auf Wegen, die Schneeschuhwanderer begehen – und damit kann sie nur während der Sommer-Wandersaison betrieben werden.

Auf der Plattkofelhütte

Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg. Gleich nach der Plattkofelhütte haben wir einen tollen Blick auf die berühmte Seiser-Alm – eine Hochebene, die sowohl im Sommer bei Wanderern, wie auch im Winter bei Skifahrern und Langläufern sehr beliebt und berühmt ist.

Die Seisa-Alm
Die Seiser-Alm

Eigentlich beginnt hier bereits der Abstieg nach Campitello. Aber wir sind noch fit und ausgeruht und so findet die Idee, den Weg ins Val Duron zu erweitern, Zustimmung, was die Tour auf knapp 20 km Länge ausdehnt!

Der Rosengarten
Der Rosengarten

Da wir nun auf dem Kamm bleiben und nach hinten wandern, gibt es genug Gelegenheit, das uns umgebende Panorama zu genießen, wie hier den Blick auf den Rosengarten oder die Rosszähne.

Die Rosszähne
Die Rosszähne

Schließlich sind wir am äußersten Ende des Tales und steigen hinunter in das Val Duron, ein malerisches und langgezogenes Hochtal zwischen Langkofelgruppe und Rosengarten.

Am Ende des Val Duron

Tatsächlich stehen hier und da kleine Hütten am Wegrand, die vielleicht als Ferienhäuschen der Einheimischen genutzt werden. Strom gibt’s per Solarzelle – also, man kann sich Schlimmeres vorstellen!

Der eigene Rosengarten vor dem großen Rosengarten

Var Duron
Val Duron

Der Weg hinunter nach Campitello zieht sich, ist aber auch wunderschön. Rechts der Rosengarten, links die Langkofelgruppe! Die Sonne spitzelt noch ein wenig über den Rosengarten und erzeugt eine fantastische Lichtstimmung.

Impressionen aus Val Duron
Impressionen aus Val Duron

Nach langem Marsch und mit etwas brennenden Fußsohlen kommen wir kurz vor 17:00 Uhr in Campitello an und haben noch genau 25 Minuten bis unser Bus kommt, der uns zurückbringt nach Canazei. Diese Zeit nutzen wir gerne für einen hervorragenden Espresso in der kleinen „Bar Tirol“ – das war mit der beste Espresso, den ich je getrunken habe! Klasse! – und das für 1 Euro – unfassbar! (Danke für das Bild, Stefan!)

Die Bar Tirol
Die Bar Tirol in Campitello

Ja, das war’s! Das waren unsere fünf Tage, vier Wanderungen mit dem DAV Summit Club in den Dolomiten!

Es war toll! Wir haben tolle Leute kennen gelernt, unser Bergwanderführer Sven war klasse – wir würden jederzeit wieder mit Dir wandern! Die Landschaft atemberaubend, das Wetter super, wenn auch zunächst unerwartet kalt mit Schnee und Sturm – zum Schluss aber kaiserlich! Das Hotel hat Luft nach oben, aber darüber breiten wir das Schweigen…

Wir kommen sicherlich wieder, denn die Dolomiten sind ein riesiges Gebiet und wir haben in den vier Tagen nur einen ganz winzigen Teil davon gesehen. Aber der Keimling ist gesetzt… 😉

Bis dahin!
Ciao, ciao!

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