Die Anfahrt am heutigen Montag nach Canazei im Trentino ließ sich eigentlich ganz gut an. Wir wussten vorher schon, dass das Walldorfer Kreuz eine Nadelöhr werden würde und so haben wir es umfahren und sind auf der B3 bis nach Wiesloch-Rauenberg. Auf die Idee kamen einige, aber es ging ganz gut.
Der Weg an Stuttgart vorbei und an Ulm vorbei in Richtung Fernpass verlief problemlos. Später hörten wir dann von der Vollsperrung der A6 … Glück gehabt.
Der Fernpass war knubbelig wie immer. Ist doch erstaunlich wie viele LKW sich da hoch und wieder runter quälen! Das bekommt man nicht mit, wenn man sonst am Wochenende anreist – da sind es dann halt viele PKW. Mit einem wehmütigen Winken passieren wir die Ausfahrt zum Stubaital auf direktem Weg zum Brenner. Nach dem Brenner und nach Brixen gings laut Navigation ins Grödner Tal mit all den berühmten Ski- und Wander-Dörfern St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein etc. bis zum Anstieg zum Sella-Joch.
Ich war ja fest davon überzeugt falsch zu sein, auch wenn das Navi das Gegenteil behauptete. Wie auch immer. Ein Check gegen Google-Maps bestätigte die Route und wir mäanderten nach oben. Es wurde kühler und weißer und oben auf dem Joch lagen doch schon 15 cm Schnee!
Das Sella-Joch liegt so auf 2.250m – na bravo! Das lässt ja einiges erwarten für die nächsten Tage, schließlich bewegen wir uns laut Plan mindestens in dieser Höhe bis hoch auf über 3.100m. Wir haben zwar wettertechnisch unsere Kleidung aufgerüstet, aber auf Schneewanderungen sind wir eigentlich nicht so wirklich vorbereitet. Naja, wird schon gehen… dann eben mit der Zwiebeltechnik.
Auf der Gegenseite des Jochs serpentienten wir dann wieder Richtung Tal. Canazei liegt auf rund 1.400m und hier ist natürlich noch alles grün. Unser Hotel liegt zwar an der Straße, wir fuhren aber locker dreimal dran vorbei, denn da, wo uns das Navi gezeigt hat, dass es liegen müsste, war es nicht – sondern 500m weiter vorne. Egal – schließlich hatten wir es doch geschafft.
Da wir bis zur Kennenlernrunde um 18:00 Uhr noch etwas Zeit hatten, machten wir eine kurze Runde durch das Dorf in der Hoffnung auf einen Cappuccino. Ich hätte nicht erwartet, dass das Dorf so gut wie tot ist in dieser Zeit. Überspitzt gesagt hat noch ein Hotel offen – unseres – und es gibt noch ein Café und ein Sportgeschäft, das offen hat, der Rest ist zu. Das ist schon krass.
Während unseres kleinen Spaziergangs zur nächsten Kaffeetränke spitzelt auch die Sonne durch die Wolken und offenbart, welch großartige Bergwelt uns hier umgibt. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist jetzt nicht wahnsinnig toll, aber es bleibt zumindest trocken. Nur der Schnee oben macht uns Sorgen, denn aufgrund dessen sind schon einige Hütten geschlossen und manche der geplanten Wege eher schwierig bis nicht begehbar – na ja, wir werden sehen.
Zurück im Hotel treffen wir auf unsere Gruppe. Mit Sven, unserem Wanderführer, sind wir insgesamt zu zwölft aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands. Das wird bestimmt ganz lustig. Das Programm hat Sven schon mal angepasst, denn die 7 Stunden Tour, die für den morgigen Dienstag geplant war, ist aufgrund des Schnees eher nicht zu empfehlen – vielleicht klappt es gegen Ende am Freitag.
Wir sind gespannt auf den ersten Tag und fallen erst einmal müde ins Bett.
Und morgen geht’s dann los!
Schreib als Erster einen Kommentar