Die sechste Etappe unserer Neckarsteig-Wandertour startet eigentlich in Neunkirchen. Aber – genau wie am Ende der fünften Etappe beschrieben – erreicht man Neunkirchen nur per Ruftaxi und relativ umständlich. Und konsequenterweise starten wir daher unsere sechste Etappe nicht in Neunkirchen sondern am S-Bahnhof von Zwingenberg, wo wir die fünfte Etappe auch beendeten.
Man sieht auf der Wanderkarte, dass man eigentlich nach etwa der Hälfte der geplanten Tour schon recht nahe bei Neckargerach ist. Punkt 4 (Karte) ist die Minneburg, von wo man Neckargerach bereits unten liegen sieht. Trotzdem geht der Weg von dort nochmals in entgegengesetzter Richtung erst nach Neckarkatzenbach – entlang der ehemaligen Neckarschleife. Denn die Natur hat hier selbstständig eine Flussbegradigung vorgenommen und den Lauf des Flusses von Guttenbach nach Neckargerach abgekürzt. Doch davon später mehr. Erst einmal geht es über den Neckar und dann hoch in den Wald, die Burgen Zwingenberg stets im Blick.
Aus der ursprünglich roten Wanderung haben wir durch die Änderung „Start in Zwingenberg“ eine schwarze Tour gemacht, denn es geht eine Stunde zu Anfang stramm bergauf, wie im Höhenprofil erkennbar.
Nach ca. einer Stunde bergauf durch den Wald sind wird auf der Hochebene über Zwingenberg und ganz schon am pusten. Hier oben hört man endlich mal keine Bundesstraße, die Wiesen blühen und man hat freie Sicht bei tollem Wetter – über Felder, Wälder, Wiesen und Auen…
Zurück im Wald kommen wir an der Kellersbrunnen-Schutzhütte vorbei, die liegt versteckt wie ein kleines Hexenhäuschen und wir erwischen sie gerade als die Sonne durchkommt.
Weiter geht’s in Richtung Minneburg. Die Burg liegt – wie oben schon angedeutet – eigentlich direkt oberhalb von Neckargerach, unserem heutigen Etappenziel. In die Ruine kann man nicht rein, nur der Platz davor ist begehbar und lädt ein zur Rast.
Den Rastplatz erreicht man durch das Burgtor, hier machen wir Vesperpause mit toller Aussicht auf Neckargerach. Wie wir lesen, wurde die Burg als Steinbruch verwendet, man hat ihre Mauern abgetragen, um die Steine beim Bau anderer Burgen und Häuser zu verwenden.
Von der Minneburg aus sind wir kurz darauf wieder auf dem Weg, zunächst durch den Wald in Richtung Neckarkatzenbach, der alten Neckarschleife folgend. „Alt“ ist hier durchaus wirklich alt, denn das ehemalige Flussbett ist seit ca. 200.000 Jahren trocken.
Von einer erhöhten Stelle über dem Dorf, Neckarkatzenbach liegt hier links unten, kann man den ursprünglichen Flusslauf um den Mittelberg gut erkennen.
Neckarkatzenbach selbst wäre eigentlich nicht unbedingt einer Erwähnung wert, aber wenn jemand so gegen den Strom sein Häuschen hinstellt und auch noch strahlend blau anmalt, ist das schon ein Hingucker! Respekt!
Wir folgen dem ursprünglichen Flussbett des Neckar nun etwas erhöht bis hinunter nach Guttenbach, das direkt am Neckar liegt. Hier angekommen geht’s ein paar hundert Meter Fluss abwärts auf dem Treidelpfad bis zur Neckarbrücke, die Guttenbach mit Neckargerach verbindet.
Sehr schön! Nach 18,4 km kommen wir in Neckargerach an. Diese Etappe war echt schön, informativ und genau nach unserem Geschmack. Wir freuen uns schon auf Etappe 7, denn die Margaretheschlucht ist nach Corona-Schließung seit Kurzem wieder offen.
Bis dahin!
Schreib als Erster einen Kommentar