Unser erstes Jahr 2019 mit welschontour.de brachte uns viel Zuspruch von Freunden und auch uns unbekannten netten Menschen, die unserem Blog folgen. Obwohl ein solcher Blog genau davon lebt, dass ihm der eine oder andere folgt, war die Frage doch präsent, ob uns das als Fotografen ausreicht, oder ob man die Erlebnisse, die Bilder und auch Geschichten nicht zusätzlich auch zu Hause in gedruckter Form haben möchte. In der „alten Zeit“ kam man nach dem Urlaub nach Hause mit einer Handvoll Filmrollen, die man dann zur Entwicklung gegeben hat. Die fertigen Biler klebte man dann bestensfalls in ein Fotoalbum, oder sie vergammelten irgendwo in einer Schachtel. Nun, die Zeiten sind vorbei – Gott sei Dank! würde ich sagen. Heutzutage packt man seine digitalen Bilder in ein Fotobuch!
Fotobuch-Anbieter gibt es ja viele. Sie unterscheiden sich in Vielfalt, Service, Preisen, der Software zur Erstellung des Buches und sicherlich auch in Qualität des Endproduktes. Auch wir haben schon so manches Fotobuch gemacht, und damit auch schon gute wie auch schlechte Erfahrungen gesammelt.
Was man so braucht
Für ein schönes Fotobuch braucht man zunächst einmal ein gutes Thema, genügend gute Bilder, vielleicht auch noch eine Story und vor allem Zeit und Muße! Der Corona-Lockdown brachte nun zumindest Zeit und Muße mit sich. Bilder und Texte für unser liebstes Thema – das Reisen – hatten wir ja schon. Also lag es nahe, aus den Erlebnissen in 2019 ein Fotobuch zu gestalten.
Aufgrund der Fotobuch-Videostrecke von Krolop und Gerst, bei der Martin Krolop anhand eines Saal-Digital Fotobuchs die wichtigsten Grundlagen dazu erklärt, war schnell die Idee geboren, ein Saal-Digital-Fotobuch zu machen.
Thema, Format und Umfang
Schöne Bilder und eine Story waren schnell gefunden: unser erste Bretagne-Reise aus dem letzten Jahr 2019 nach Locquirec, der wir ja auch hier auf unserem Reise-Blog eine große Story gewidmet haben.
Der erste Schritt bei der Erstellung mit der Saal-Digital-Software war nun, zum einen das Format auszusuchen und zum anderen Papierart für Seiten und Umschlag.
Da wir neben den Bildern auch die Texte mit ins Buch packen wollten, haben wir ein quadratisches Format 28×28 cm gewählt. Für die Seiten innen Fotopapier matt, für das Cover glänzend mit Wattierung. Das Ergebnis ist toll! Für die 14 Tage der Bretagne-Reise haben wir für jeden Tag mehrere Seiten verwendet. Ich wollte den Bildern auch Platz lassen, um wirken zu können – man sieht ein Beispiel hier als Titel Bild: den Hafen von Locquirec auf einer Doppelseite. So kommen die Bilder richtig toll zur Geltung! Allerdings brauchen wir damit auch die maximal verfügbare Anzahl Seiten – 130! – was das Buch entsprechend teuer macht. Das Buch kam letztlich auf 165,00 Euro, was durch einen Saal-Digital Gutschein abgemildert wurde.
Dafür kann sich das Ergebnis sehen lassen. Herausgekommen ist ein Super-Coffee-Table Fotobuch, das man gerne zur Hand nimmt, in dem die Bilder toll zur Geltung kommen und auch der Text und die Geschichtchen sehr gut zu lesen sind – kurzum in dem man gerne schmökert – und so sollte es auch sein.
Die Saal-Design Software
Die Saal-Design Software ist durchaus ausgereift, lässt sich leicht verstehen und einsetzen, und es macht Spaß damit zu arbeiten. Ich habe mir für meine Seiten ein eigenes Design erstellt, die vorhandenen haben mir nicht so gepasst. Aber ich kann mir vorstellen, für ein kleineres Projekt, oder z. B. ein Hochzeits-Fotobuch könnte es durchaus Sinn ergeben, sich zumindest als Grundlage ein vorgefertigtes Design herzunehmen. Mir waren sie zu verspielt. Aber, wie gesagt, es lassen sich ja eigene Designs erstellen.
Hier hätte ich einen Verbesserungsvorschlag: man kann leider nur Doppelseiten designen. Es wäre aber cool, wenn man Einzelseiten designen und diese dann einmal links oder rechts im Buch verwenden könnte, und es auch noch die Möglichkeit gäbe sie zu spiegeln! Ansonsten muss man dieselbe Vorlage quasi mehrfach machen – einmal für links, einmal für rechts. Und wenn die Vorlage unsymetrisch ist, dann ggfls. sogar zwei verschiedene für links und zwei verschiedene für rechts.
Und noch ein Wunsch: das Raster ist ja an sich schon hilfreich, aber viel wichtiger wären Hilfslinien, die man frei platzieren kann, um sich daran zu orientieren! Ich hab sie oben mal in rot rein gemalt. Das gibt es leider nicht!
Ein weiterer Wunsch wäre bezüglich des Texthandlings. Ich habe in unser Fotobuch relativ viel Text eingefügt, schließlich ist die Vorlage ja unser Reiseblog mit all den Geschichtchen und Informationen. Im Prinzip wurden alle Texte in solche Textblöcke wie in der oben dargestellten Doppelseite gepackt. Nun kam doch häufiger vor, dass mehrere solcher Blöcke notwendig waren, um den ganzen Text aufzunehmen. Hier zum Beispiel:
Es wäre sehr hilfreich, wenn die Blöcke – hier sind es vier – miteinander verbunden wären, der Text sich quasi wie in einem Block verteilen ließe. Ich verwende hier Blocksatz, das führt aber an jedem Blockende dazu, dass auch ein Absatzende entsteht, auch wenn nicht unbedingt der Satz zu Ende ist.
Die Qualität der Bilder
Hier kann ich eine glatte „1“ vergeben – die Qualität der Bilder, der Farben, die Genauigkeit – alles in allem: super! Hier habe ich nichts auszusetzen! Wie schon oben beschrieben, habe ich als Medium für die Seiten „Fotopapier matt“ gewählt, was gold-richtig war. Auch das Cover in „glänzend“ würde ich wieder so machen.
Allerdings habe ich hier auch wieder was dazu gelernt. Ich organisiere meine Bilder in Lightroom, wie wahrscheinlich viele andere auch. Und natürlich passe ich sie hier und da etwas an. Wenn man nun weiß, dass die Bilder exportiert werden, um in einem Saal-Digital Fotobuch zu landen, dann sollte man unbedingt die Saal-Digital ICC-Farbprofile für das Softproof in Lightroom installieren (https://www.saal-digital.de/service/icc-profil).
Hier gibt es für die verschiedenen Papierqualitäten verschiedene Profile. Wenn man nun im Lightroom auf Softproof geht, sieht man, wie die Farben eines Bildes später im Fotobuch rauskommen. Und die Unterschiede sind teilweise frappierend! Bilder, die am Bildschirm leuchten, wirken ausgedruckt manchmal dumpf. Im Softproof kann man das nun vorab sehen und Gegenmaßnahmen ergreifen – heller machen, mehr Kontrast reingeben, etc. Weiterhin kann man sehen, welche Farben bei Druck nicht korrekt dargestellt werden können, weil sie ausbrennen – grelles Gelb/Orange oder übersattes Grün oder Blau – das sind so typische Problemfarben. Mit leichten Anpassungen verschwindet der Warnbereich – und schon klappt’s auch beim Druck.
Im Beispiel oben habe ich die Sättigung extrem hochgezogen, um die Warnung (roter Bereich) zu zeigen. Die roten Bereiche kann der Duck nicht korrekt darstellen. Man kann die Sättigung und andere Parameter nun in dieser Darstellung – angepasst auf das Saal Digital Farbprofil – so passen, dass die Bereiche nicht mehr als Warnung dargestellt werden:
Das kann ich nur empfehlen! Das gilt im Übrigen für jedes andere Druckerzeugnis – auch beispielsweise Bilder für an die Wand, Großdrucke etc. Ich würde hier immer drauf achten, entsprechende Farbprofile zu bekommen vom Druckdienstleister, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Lay-Flat-Bindung
Hier finde ich Saal Digital vorbildlich und konsequent: es gibt die Fotobücher nur mit Lay-Flat-Bindung. Und diese ist in absolut perfekter Qualität.
Die Seiten sind robust, die Bindung ist stabil und lässt auch häufiges Durchblättern problemlos zu. Hier gibt es schlicht nichts auszusetzen. Das Cover in „glänzend“ sieht edel aus und ist unempfindlich und aufgrund der Ausführung in „glänzend“ noch brillianter in der Farbe.
Mein Fazit
Unser Bretagne-Urlaub war mein erstes Projekt, das ich mit Saal-Digital in ein Fotobuch gepackt habe. Der Preis ist ein stolzer, aber der Aufwand und die Investition lohnen sich! Wenn man dann noch einen Gutschein erwischt, wird das Ganze durchaus auch erträglich.
Das Buch in seiner Haptik, die Qualität des Drucks, der Verarbeitung – alles ist sehr wertig und lässt wenig Wünsche offen. Die Software ist ok, einige Features wären noch toll, wenn sie eingebaut würden, dann wäre sie perfekt!
Viel Spaß beim nächsten Fotobuch!
Mathias
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